Wie beeinflusst deine frühe Kindheit deinen heutigen Umgang mit Emotionen?

Wie beeinflusst deine frühe Kindheit deinen heutigen Umgang mit Emotionen? (Teil 1)

Es gibt drei wichtige Faktoren, die den Umgang mit deinen Emotionen heute schon als kleines Kind maßgeblich beeinflusst haben. Damit meine ich vor allem die Zeit bis zum Kleinkindalter. Was danach wichtig ist, habe ich hier in diesem Artikel beschrieben.

1. Deine Gene

Der erste wichtige Einflussfaktor ist dein genetisches Programm. Manche Kinder sind von Natur aus eher ruhig, ausgeglichen und gut gelaunt. Das kannst du auch sehr gut beobachten, wenn du dir verschiedene Kinder nach der Geburt mal anschaust. Andere wiederum sind relativ schnell gestresst, erleben intensive und lang anhaltende Stressreaktionen. Gerade diese Kinder sind darauf angewiesen, später zu lernen, wie sie mit diesen Stressreaktionen umgehen können. Ist logisch: Je  anfälliger für Stress (durch belastenden Gefühle), desto wichtiger ist die emotionale Kompetenz.

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2. Schwangerschaft und Geburt

Der zweite wichtige Faktor ist der Verlauf von Schwangerschaft und Geburt. Wir wissen heute, dass Komplikationen bei der Geburt, aber auch schon Stress der Mutter während der Schwangerschaft Auswirkungen auf das Kind hat. Manchmal entstehen in dieser Zeit sogar Entwicklungstraumata. Eine Frühgeburt, mit langer Zeit im Brutkasten z.B. auf der anderen Seite wirken sich diese Faktoren auf die Gehirnbereiche aus, die für die Emotionsregulation verantwortlich sind (z.B. Wurmser et al., 2006). Auch ich habe das gemerkt (Meine Geschichte).

3. Deine Eltern

Ein dritter wichtiger Faktor sind natürlich deine Eltern. Und damit meine ich, wie sie mit deinen Bedürfnissen in der frühkindlichen Phase umgegangen sind. Es ist wichtig, dass Eltern die Bedürfnisse des Kindes wahrnehmen, verstehen und befriedigen. Denn du als kleines Kind kannst das natürlich noch nicht. Du hast nur die Möglichkeit zu weinen, zu schreien oder sonst wie auf dich aufmerksam zu machen. Dann ist es an deinen Eltern, dafür zu sorgen, dass deine Bedürfnisse nach Hunger, oder Zuwendung z.B., befriedigt werden. Wenn sie das nicht tun, entsteht bei dir Stress, der unkontrollierbar ist.

Stress, den du kontrollieren kannst, weil du deine Bedürfnisse später eigenständig befriedigen kannst, ist vom physiologischen Erleben her komplett anders (Hüther, 1998). Dieser andauernde Stress führt dazu, dass Gehirnareale so beeinflusst werden, dass du später Schwierigkeiten haben wirst, Emotionen zu regulieren (Lupien, McEwen, Gunnar & Heim, 2009).

Du bist nicht Schuld

Was ich dir damit sagen will, ist, dass du nichts dafür kannst, wenn du irgendwelche Strategien entwickelt hast, mit Emotionen umzugehen, die nicht gesund sind, wie z.B. sich ablenken, emotionales Essen oder Situationen gezielt vermeiden, die Stress und unangenehme Gefühle auslösen. Deine Eltern im Übrigen auch nicht.

Du kannst es aber wieder lernen, Gefühle zu fühlen und gesund zu steuern. Zum Beispiel mit mir 😉 Oder in meinem Online Kurs ab Herbst 2021.

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